Franz Krapf

deutscher Diplomat; 1966-1971 Botschafter in Japan und 1971-1976 bei der NATO; 1961-1966 Leiter der Politischen Abteilung für Ost-West-Fragen im Auswärtigen Amt; 1938-1945 und 1951-1976 Diplomat im Auswärtigen Dienst; die Verweigerung eines Nachrufs auf ihn wegen der NSDAP-Mitgliedschaft führte zur Einberufung einer Historiker-Kommission

* 22. Juli 1911 München

† 23. Oktober 2004 Bonn

Herkunft

Franz Krapf stammte aus München und war Sohn eines Arztes.

Ausbildung

K. studierte ab 1930 Staatswissenschaften, Jura, Volks- und Finanzwirtschaft sowie Geschichte, zunächst in München. 1931/1932 folgte ein Auslandsjahr als Austauschstudent am exklusiven Amherst College in Massachusetts. Dann ging er ans Orientalische Seminar in Berlin, lernte Japanisch und erhielt ein weiteres Stipendium, um 1935-1937 an der kaiserlichen Universität in Tokio Japanisch und Rechtswissenschaften zu studieren. 1935 legte er in München das Staatsexamen und 1937 in Berlin die Diplomprüfung als Dolmetscher ab. K. sprach Englisch, Französisch, Schwedisch, Japanisch sowie etwas Spanisch und Italienisch.

Wirken

Karrierestart in der NS-Diktatur

Karrierestart in der NS-DiktaturAls ehrgeiziger Student trat K. 1933 nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler wie andere aufstrebende Akademiker der Reiter-SS bei, die in diesen Kreisen als elitäres Gegenstück zur proletarisch-gewalttätigen SA galt. Nach eigenen Angaben (vor einem Untersuchungsausschuss 1951) verließ K. die SS 1939. 1936 war er der den Staat komplett dominierenden ...